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Hexenspuk in Westerham—Paranormale Untersuchungsbehörde 7 (Taschenbuch)

Hexenspuk in Westerham—Paranormale Untersuchungsbehörde 7 (Taschenbuch)

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⭐⭐⭐⭐⭐" Ich liebe diese Buchreihe...."-Justus60

Als ihre Nachbarin, Mrs Soames, mitten in der Nacht an Lilys Tür klopft und sich über einen gewalttätigen Geist in ihrem Haus beschwert, ist sie zunächst skeptisch. Ihre Zweifel verflüchtigen sich jedoch bald, als sie von einer schrecklichen Erscheinung aus deren Haus gejagt wird. Aber das ist noch nicht das Schlimmste: Denn nun ziehen Mrs Soames und ihr Kakadu bei ihr ein. Die einzige Möglichkeit, die lästigen Gäste schnell wieder loszuwerden, ist, den Geist zu vertreiben. Doch das ist leichter gesagt als getan.

Und ihre Nachbarin ist nicht die Einzige, die ein Geisterproblem hat. Angelica bittet Lily bei einem PUB-Fall um Hilfe. Die Bewohner von Westerham verkaufen ihre Häuser in Scharen, und das zu Spottpreisen. Als dann auch noch die früheren nach und nach sterben, dehnt Angelica die Ermittlungen aus. Wer auch immer hinter dem Plan steckt, schreckt auch nicht vor Mord zurück und Lily und ihre Freunde könnten die nächsten sein.

Dann taucht Will an einem der Tatorte auf, nachdem er ein paar Wochen lang auf mysteriöse Weise verschwunden war. Doch es ist kein freudiges Wiedersehen. Seine kaltherzige Geringschätzung des Gesetzes und ihrer Sicherheit passt so gar nicht zu Will und Lily befürchtet, dass er auf die schiefe Bahn geraten ist.

Kann Lily herausfinden, was vor sich geht, bevor Mrs Soames und ihr Kakadu sie in den Wahnsinn treiben und noch mehr unschuldige Menschen getötet werden? Und kann sie Will noch rechtzeitig erreichen oder ist er für immer für sie verloren?

⭐⭐⭐⭐⭐ " Auch dieses Buch hat mich wieder mitgenommen. Lilly muss mit ihrer schrecklichen Nachbarin und ihrem noch schrecklicherem Vogel unter einem Dach leben. Ausserdem ist Will streng geheim unterwegs und ist nicht für Lilly erreichbar. Auch dieses Abenteuer ist spannend und trotzdem auch lustig. Ich liebe diese Bücher. Klare Leseempfehlung."Henriette Fliege

Main Tropes

  • Amateur sleuth
  • Witches
  • Quirky characters
  • English village setting

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Ich biss die Zähne zusammen und strengte mich noch mehr an. Schweißperlen standen auf meiner Stirn. Das war viel schwieriger, als es eigentlich sein sollte.
„Du schaffst das, Lily. Komm schon. Du hast es fast geschafft!“
Ich wusste Imanis Ermutigung durchaus zu schätzen, aber dadurch wurde das Ganze auch nicht einfacher.
Während ich stöhnte und noch einmal alles gab, fragte ich mich, ob es ein magisches Äquivalent zu Hämorrhoiden gab. Falls ja, würde ich sie nach dieser Sache sicher haben. Eine warme Welle strömte von meinem Bauch nach oben und durch meine Finger nach außen und der Kerzendocht entzündete sich zu einer kleinen, aber echten Flamme.
„Juhu!“ Olivia sprang auf und reckte siegessicher die Fäuste in die Luft. „Du hast es geschafft!“
Ich ließ mich erschöpft in das Chesterfield-Sofa zurücksinken, konnte mir aber ein Grinsen nicht verkneifen. Es hatte drei Wochen gedauert, um an diesen Punkt zu gelangen, und dieser Abend konnte nicht früh genug kommen. Nachdem ich fast gestorben und von meiner Magie beinah verbrannt worden wäre, als ich mich vor Jeremys böser Mutter retten musste, war ich mir sicher gewesen, dass meine Zauberkraft nie wieder zurückkehren würde. Doch sie war wieder da und mein Lächeln wurde noch breiter.
Imani tätschelte mein Knie. „Du hast es geschafft, Liebes. Das ist wunderbar.“
Olivia und sie grinsten mich an. Und sah ich da etwa eine Träne in Livs Auge?
„Vielen Dank, Ladys. Ohne euch hätte ich längst aufgegeben. Das war echt nicht einfach.“ Sie wussten beide, dass ich nicht nur von der Magie sprach. Ich hatte Will seit meiner Entführung weder gesehen noch etwas von ihm gehört, sodass unsere vorgetäuschte Trennung nur allzu real war. Er war vor drei Wochen abgetaucht und würde er Angelica nicht regelmäßig auf den neuesten Stand bringen, könnte man meinen, er wäre tot. Das und der fehlende Zugang zu meiner Magie hatten dazu geführt, dass ich die meiste Zeit in meinem Zimmer saß und Trübsal blies, obwohl ich es lieber als ‚Erholungsphase‘ bezeichnete.
„Das muss gefeiert werden.“ Imani wedelte mit der Hand und prompt erschienen drei Tassen heiße Schokolade auf dem Tisch zwischen den Chesterfields. Sie schnappte sich zwei und reichte eine an mich weiter. „Du hast es dir verdient.“
Ich hielt die Nase über die Tasse und atmete tief ein. Mmh, Schokolade. Ich nippte an dem süßen Getränk, genoss erst den Geschmack und dann die Wärme, als es meine Kehle hinunterglitt. „Danke, Imani. Ich hätte nicht gedacht, dass ich meine Zauberkraft jemals wiederbekommen würde.“ Ich schauderte. Seit ich in Großbritannien lebte, hatte es immer wieder Zeiten gegeben, in denen ich überzeugt gewesen war, dass meine Magie mehr Ärger mache, als sie wert sei. Doch nach allem, was passiert war, wusste ich nun, dass ihr Verlust für immer eine große Leere in mir hinterlassen würde. Es wäre natürlich nicht so schlimm wie der Verlust meiner Eltern, käme aber gleich an zweiter Stelle, obwohl ich meine Magie jederzeit hergeben würde, um meine Eltern zurückzubekommen. Ich setzte mich aufrechter hin. Was, wenn man sie irgendwo versteckt hielt und ich Dana Piranha nur erklären müsste, dass sie meine Magie im Tausch gegen sie haben könnte?
Olivia runzelte die Stirn. „Was ist los, Lily?“
„Glaubt ihr, dass meine Eltern noch am Leben sein könnten?“ Die traurigen Blicke, die die beiden mir schenkten, ließen mich die Frage bereuen. Ich seufzte schwer.
„Tut mir leid, Liebes. Aber du weißt, dass wir der Sache auf den Grund gehen werden. Ich werde nicht eher ruhen, bis wir alles aufgeklärt haben.“
„Ich auch nicht.“ Ich stellte meine Tasse auf den Tisch und schaute eine nach der anderen an. „Was würde ich nur ohne euch zwei machen?“
„Das wirst du nie herausfinden müssen“, meinte Liv grinsend.
„Niemals“, stimmte Imani ihr zu.
„Damit kann ich leben.“
„Wie fühlst du dich jetzt?“, wollte Imani wissen.
„Ich bin erschöpft, aber glücklich. Ich schätze, ich könnte zwölf Stunden am Stück schlafen. Dreißig Minuten Anstrengung waren mehr als genug.“
„Okay, dann sollten wir dir als Nächstes vielleicht einen Rollator besorgen“, witzelte Olivia.
„Lach nicht. Ich fühle mich wirklich so, als wäre ich durch diese Nahtoderfahrung um zwanzig Jahre gealtert.“
Bumm. Bumm. Bumm. Entweder brauchte jemand ganz dringend ein Päckchen Zucker oder uns stand eine Polizeirazzia bevor. Denn wer auch immer da draußen war, hämmerte äußerst rabiat gegen die Tür.
„Erwartest du jemanden?“ Olivia sah mich fragend an.
„Nein. Du vielleicht?“
Sie schüttelte den Kopf. „Okay, ich sehe nach. Du bleibst hier und ruhst dich aus, Großmutter.“ Sie zwinkerte mir zu.
„Ja, ja, mach dich ruhig lustig über mich. Aber wenn ich wieder bei Kräften bin, verwandle ich dich für einen Tag in einen Mistkäfer.“
Sie starrte mich entsetzt an. Wumm! Wumm! Wumm! Sie warf mir einen letzten verzweifelten Blick zu, bevor sie zur Tür eilte. Undeutliche Stimmen drangen herein, bevor die Tür krachend ins Schloss fiel und Olivia eine unter Schock stehende alte Dame in den Raum führte – Mrs Soames von gegenüber. Sie schleppte sich zu den Chesterfields, eine Hand auf das Herz gepresst. Olivia half ihr, sich auf der Couch mir gegenüber niederzulassen und fragte: „Möchten Sie vielleicht eine heiße Schokolade oder eine Tasse Tee, Mrs Soames?“
Sie blinzelte, ihr Gesichtsausdruck war immer noch fassungslos. Was war passiert? Ihre Stimme zitterte. „Ah, ja, sehr gern, meine Liebe. Ja. Ich denke, das könnte helfen. Danke.“
Olivia lächelte und verließ den Raum, um den Tee auf die normale Art zuzubereiten. Unsere Nachbarin war keine Hexe und da sie sich offensichtlich bereits über irgendetwas sehr aufgeregt hatte, würde es sie wahrscheinlich umbringen, wenn sie Zeugin von Zauberei würde.
„Was ist denn los, Mrs Soames?“, fragte ich vorsichtig. „Sie sehen aus, als hätten Sie einen Geist gesehen. Geht es Ihnen gut? Sollen wir vielleicht einen Arzt rufen?“ Vielleicht hatte sie Schmerzen in der Brust, was sie erschreckt hatte.
„Nun, wie ich Olivia bereits erklärte, habe ich tatsächlich gerade einen Geist gesehen.“ Sie schüttelte den Kopf und schlang die Arme um den Oberkörper. „Verrückt, ich weiß, aber trotzdem …“
Ich wollte nicht unhöflich sein, aber meine Augenbrauen zogen sich ungläubig hoch. Das war schließlich völlig unmöglich. Okay, das waren Hexen auch und doch war ich hier … „Woher wissen Sie, dass es ein Geist war? Vielleicht war es ja auch nur ein Schatten oder so.“
Sie schüttelte heftig den Kopf. „Nein, nein. Ich weiß, was ich gesehen habe. Ich mag alt sein, aber ich bin nicht blind. Es war ein Mann, den ich nicht kannte. Er hatte eine Glatze, war dick und trug nur eine Hose.“ Sie erschauderte. „Er sagte mir, ich solle aus seinem Haus verschwinden. Ich wollte ihm gerade erklären, dass es mein Haus war und ich dort schon seit vierzig Jahren lebe, als er den Mund aufmachte und brüllte – ein grässliches Geräusch, das mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Schrecklich. Absolut schrecklich. Ich sprang auf und rannte davon, so schnell ich konnte. Auf dem Weg zur Tür schrie er mir hinterher, dass ich nie mehr wiederkommen solle. Wenn ich das täte, wäre ich tot.“
Imani lehnte sich vor. „War es das erste Mal, dass Sie einen Geist gesehen haben, Mrs Soames?“
Sie murmelte so leise „Manieren“, dass ich es kaum hören konnte, bevor sie in normaler Lautstärke fragte: „Dürfte ich fragen wer Sie sind?“
„Oh, Entschuldigung. Ich bin Imani. Ich freue mich, Sie kennenzulernen.“
„Sie ist eine enge Freundin und arbeitet mit Angelica zusammen“, fügte ich hinzu. Mrs Soames war schon erschüttert genug und ich wollte den Rest der Geschichte hören. Ihre Zurückhaltung würde uns nicht helfen, der Sache auf den Grund zu gehen.
Sie nickte. „In Ordnung, das ist gut. Nun, seit einer Woche höre ich Geräusche – klappernde Schranktüren, Schritte, knarrende Dielen. Aber es waren immer nur ein oder zwei Geräusche, bevor es wieder still wurde, sodass ich mich fragte, ob ich wirklich etwas gehört hatte. Und gestern habe ich meinen Geldbeutel verloren. Und ich verliere meinen Geldbeutel nie. Ich habe ihn in der Badewanne wiedergefunden, wo er absolut nicht hingehörte. Warum hätte ich ihn in die Badewanne legen sollen? Wenn ich nicht schlafgewandelt bin, muss es der Geist gewesen sein. Und heute Abend tauchte er wie aus dem Nichts auf, als ich mir gerade eine wunderschöne Dokumentation von David Attenborough über Borneo ansah.“ Sie holte tief Luft und ließ sich mit dem Ausatmen in die Kissen zurücksinken. Sie war ziemlich klein, sodass ihre Füße den Boden nicht mehr berührten, als sie sich mit dem Rücken gegen die Kissen lehnte.
In dem Moment kam Olivia herein, stellte ein Tablett mit Teekanne, Tasse, Milch und Zucker auf den Tisch und schenkte Mrs Soames eine Tasse Tee ein. Hatte die alte Dame nur den Verstand verloren oder war tatsächlich etwas Seltsames vorgefallen?
Mrs Soames goss einen Schuss Milch in ihre Tasse und trank einen Schluck, wobei ihre Hand zitterte – ob vor Alter oder Angst konnte ich nicht sagen. Dann sah sie Olivia an, die neben ihr Platz genommen hatte. „Vielen Dank, meine Liebe. Heutzutage haben nur noch wenige junge Leute gute Manieren.“ Ihr Blick blieb gerade lange genug an Imani haften, dass wir es bemerkten. Ziemlich passiv-aggressiv, die gute Dame.
Olivia brachte trotz ihrer Überraschung ein unbeholfenes Lächeln zustande. „Gern geschehen.“ Dann drehte sie sich zu mir um, senkte das Kinn und bat mich wortlos, herauszufinden, was nun zu tun sei. Wieso war das meine Entscheidung? Ich war müde und mein Gehirn funktionierte nicht so gut wie sonst. Daher hatte ich keine Lust, durch ein Spukhaus zu schleichen, auch wenn ich nicht an Geister glaubte. Ich war der lebende Beweis dafür, dass das Unwirkliche real war, und ich brauchte heute Abend weiß Gott keine weitere Aufregung. Aber es gibt immer eine Lösung, wenn man nur scharf genug nachdenkt.
Ich lächelte Mrs Soames an. „Warum sehen Olivia und Imani nicht einfach nach, ob der Geist noch da ist, während ich hier bleibe und dafür sorge, dass Sie in Sicherheit sind?“
Olivia legte den Kopf schief und sah mich mit einem ‚Das meinst du nicht ernst, oder?‘-Blick an, während Imani eine Augenbraue hob.
„Was denn? Ich bin krank. Ich bin nicht in der Verfassung, einem Geist gegenüberzutreten.“ Das stimmte. Ich war tatsächlich so erschöpft, dass ich im Moment keiner Sache gewachsen war und es vielleicht auch nie wieder sein würde.
„Sind Sie krank, Lily?“, fragte Mrs Soames.
Ich nickte. „Ja. Und deshalb bin ich sehr müde. Ich habe die letzten drei Wochen fast ausschließlich im Bett gelegen.“
„Im Moment sehen Sie zwar ehrlich gesagt ziemlich gut aus, aber ich möchte mir das, was Sie haben, trotzdem nicht einfangen. Mir wäre es lieber, wenn Olivia bei mir bliebe.“ Sie tätschelte Olivias Hand.
Oh Mann. Vielen Dank, Mrs Soames. Sie wollte, dass ich mich in die Kälte begebe und möglicherweise noch kränker werde – schließlich wusste sie ja nicht, was ich hatte –, nur um sich selbst zu schützen. Sie hatte offensichtlich ein gutes Leben. Warum sollte ich also geopfert werden?
„Komm schon, Lily. Ich passe auch auf dich auf“, meinte Imani grinsend.
Ich kniff die Augen zusammen. „Ja, richtig, ich brauche momentan tatsächlich Schutz. Du weißt ja, dass ich mich nicht selbst schützen kann.“ Ich runzelte die Stirn und ihr Grinsen verschwand. Gut, jetzt fühlte sie sich genauso schlecht wie ich mich. Ich verdrehte die Augen. „Ich ziehe mir nur etwas drüber. Draußen ist es immer noch schrecklich kalt.“
„Bist du sicher?“ Aha, Olivia dachte noch einmal nach, und das sollte sie auch. Ich würde tun, was ich tun musste, aber sie konnten zumindest ein paar Schuldgefühle haben.
„Ja, ja. Sieht so aus, als wäre ich überstimmt worden.“ Ich stapfte die Treppe hinauf, zog Mantel, Mütze und Stiefel auf normale Art an und kehrte nach unten zurück. Keine Magie für alltägliche Dinge zu besitzen, war echt mies. Mein Zimmer würde eine Weile ziemlich unordentlich sein, aber solange Angelica nicht hereinkam, würde ich keinen Ärger bekommen. Oder vielleicht könnte ich ja Imani bitten, mit ihrer Magie schnell aufzuräumen.
Wir verabschiedeten uns und eilten über die Straße. „Ja, ich räume dein Zimmer auf.“
Oh, verdammt. Mein Schutzschild war nicht mehr aktiv, seit ich meine Kräfte nicht mehr richtig einsetzen konnte. Das war der andere Grund, warum ich in letzter Zeit Hexenmenschen mied – es war ziemlich peinlich, wenn seine Gedanken für alle sichtbar waren. Ich errötete. „Danke. Ich weiß das sehr zu schätzen. Und ich wüsste es auch sehr zu schätzen, wenn du nicht meine Gedanken lesen würdest.“
„Warte kurz.“ Sie legte die Hände auf meine Wangen und murmelte etwas. Meine Kopfhaut kribbelte vor Wärme. Dann lächelte sie. „Erledigt. Das sollte für ein paar Tage reichen. Wenn du es bis dahin immer noch nicht selbst kannst, mache ich es noch einmal.“
Ich sollte nicht wütend auf sie sein. Es war weder Imanis noch Olivias Schuld, dass ich müde war und keine magischen Kräfte besaß. Ich seufzte. „Danke. Es tut mir leid, dass ich so schlecht gelaunt bin. Es ist nur …“ Ich schloss den Mund, als mir die Tränen in der Kehle brannten. Es war schon schwer genug, meine Magie zu vermissen, aber Will nicht in der Nähe zu haben, schmerzte am meisten. Je länger die ‚Trennung‘ andauerte, desto kleiner wurden unsere Chancen, wieder an den Punkt zurückkehren zu können, an dem wir einmal gewesen waren – glücklich und verliebt. Verdammt.
„Hey, Lily. Du zitterst ja.“
Oh, das tat ich tatsächlich. „Tatsächlich.“ Ich folgte ihr zur Veranda von Mrs Soames. Die Haustür ihres gepflegten Backsteinbungalows stand weit offen. Jeder hätte hineingehen und sie bestehlen können. Sie muss wirklich Angst gehabt haben – schließlich war sie eine äußerst gewissenhafte Person und schien, abgesehen von dieser Geistersache, immer bei klarem Verstand zu sein. Ihr Garten gehörte im Frühling und Sommer zu den schönsten in der Stadt und ihr Haus war in einem tadellosen, wenn auch etwas veralteten Zustand. In ihrer Küche und ihrem Bad aus den 1980er-Jahren fehlte keine einzige Fliese.
Vorsichtig traten wir in den Flur.
„Glaubst du an Geister?“, flüsterte ich.
„Ja, natürlich.“
„Warum flüsterst du dann nicht?“, fragte ich immer noch leise.
Warum sollten wir unser Kommen ankündigen, falls es hier Geister gab?
Sie lachte kurz auf. „Geister sind nichts, wovor man sich fürchten muss. Sie können einem nicht wirklich etwas tun. Vielleicht hat sie tatsächlich einen Geist gesehen, aber er kann unmöglich etwas bewegt haben.“
„Sollen wir das Licht anmachen?“ Mochte sie mich ruhig für verrückt halten, aber im ganzen Haus brannte kein Licht und angeblich lauerte hier irgendwo ein Geist. Ich hielt es also für eine kluge Entscheidung, das Licht einzuschalten. Imani zuckte mit den Schultern. Diese Art von Apathie half niemandem. Also beschloss ich, zu handeln, und zog an der Schnur für das Flurlicht – oh, wie schön, antike Lichtschalter. Das befriedigende Klicken ließ meine Finger zurückschnellen. Wie sehr hatte ich dieses Gefühl vermisst. Meine Großeltern in Sydney hatten früher diese Art von Lampen gehabt – und eine Toilette mit einer Kette, an der man ziehen konnte, um abzuziehen. Mein Bruder und ich haben immer so getan, als wären wir Lokführer, die die Abfahrt eines alten Zuges ankündigten. Ich lächelte, bis mir die Melancholie einen Schlag versetzte. Das hatte man davon, wenn man sich an die guten alten Zeiten erinnerte. Stinkende Häufchen.
Selbstbewusst schritt Imani den Flur entlang und steckte den Kopf erst durch eine Tür, dann durch eine andere, bevor sie weiter den Flur hinunter ging und die Wohnzimmertür öffnete. Bis jetzt musste alles in Ordnung gewesen sein, denn sie sagte kein Wort. Nach einer kurzen Pause knipste sie das Licht an und ging weiter.
Ich folgte ihr ins Wohnzimmer, in dem auf der einen Seite ein Esstisch mit sechs Holzstühlen und auf der anderen Seite ein geblümter Dreisitzer vor einem kleinen Fernseher standen. Das halb gegessene Abendessen stand auf dem Tisch, eine Gabel lag schief neben einem Teller. „Sieht aus, als hätte der Geist sie beim Essen gestört.“ Imani klang nicht im Geringsten besorgt. Sie war eine mutigere Frau als ich.
Aus dem Flur ertönten Schritte. Olivia hatte wohl beschlossen, sich uns anzuschließen. Ich drehte mich um und … Okay, ich hätte mich nicht mehr irren können. Ich hielt die Luft an, alle Muskeln waren angespannt, um zu flüchten – ich musste nur wissen, in welche Richtung sich der Geist bewegen würde, dann war ich weg.
Ein dicker Kerl ohne Hemd schwebte über dem Boden und schrie: „Raus aus meinem Haus!“ Er flog in einem Schwall aus kalter Luft und Wut auf uns zu und verschwand dann wieder.
Ich hatte die Augen so weit aufgerissen, dass meine Wimpern fast an der Stirn klebten. „Was zum Teufel war das denn?“ Ich meine, ich wusste natürlich, dass es der Geist gewesen war, aber trotzdem … Verdammt. Mein Herz hämmerte wie wild, als ich mich langsam in Richtung Flur und Sicherheit bewegte. „Ich gehe jetzt. Du kannst ja gern bleiben, aber ich habe genug. Mrs Soames kann heute Nacht bei uns bleiben. Wir haben genug Platz.“
Imani eilte an mir vorbei, blieb aber an der Stelle stehen, an der wir die Erscheinung das erste Mal gesehen hatten. Sie flüsterte etwas und ich spürte das Kribbeln der Magie, das aber sofort wieder aufhörte. „Hm …“ Sie verschränkte die Arme, sah mich dann an und schüttelte den Kopf. „Das verstehe ich nicht. Es gibt keine Spur von Magie.“
„Du hast gesagt, dass Geister existieren, richtig? Also muss es ein Geist sein. Wir haben bestätigt, was Mrs Soames uns gesagt hat, also können wir jetzt gehen.“ Ich schob mich an ihr vorbei und ging in Richtung Haustür. Ich würde nicht auf einen zweiten Auftritt warten.
Imani seufzte. „Ja, aber wir können ihn doch nicht einfach hier lassen und zusehen, wie er die arme alte Mrs Soames quält.“
„Weißt du, wie man Geister vertreibt?“, rief ich von der Veranda aus. Ein Fuß hatte es bereits bis vor die Tür geschafft. Mit etwas Glück wäre ich in kürzester Zeit auf der anderen Straßenseite.
„Lily, hör auf, um Himmels willen. Hat er dir etwas getan?“ Sie stemmte die Hände in die Hüften.
„Ähm, nein. Seinetwegen hat zwar mein Herzschlag für einen Moment ausgesetzt, aber jetzt schlägt es wieder.“
„Sehr witzig. Was ich dir damit sagen will, ist, dass er dir nicht wehtun kann. Also hör auf, Angst zu haben.“
„Nee, nee. Tut mir leid, das geht nicht. Können wir jetzt einfach gehen, bitte?“
Sie seufzte übertrieben und verdrehte die Augen. „Du bist so ein Baby.“
„Bin ich nicht.“
„Bist du doch.“
„Bin ich n…“. Verdammt, ich benahm mich wirklich wie ein Baby – na ja, vielleicht wie eine Dreijährige. „Weißt du, wie man Geister vertreibt?“
„Nein, das weiß ich nicht.“
„Warum zum Teufel sollten wir dann hier warten, bis er zurückkommt? Er sagte, wir sollen verschwinden, und ausnahmsweise tue ich, was man mir sagt.“ Wir alle wussten, dass Gehorsam nicht gerade meine Stärke war. Aber es sah so aus, als würde ich tatsächlich als Mensch wachsen. Angelica würde sich freuen.
„Warte.“ Sie schloss die Tür, was eine gute Idee war, auch wenn ein Dieb wohl kaum lange genug bleiben würde, um etwas zu stehlen, solange der Geist noch drinnen war und jeden anschrie, dass er verschwinden solle. Schließlich holte sie mich auf dem Gehweg ein. Wir überquerten die Straße und gingen nach Hause.
„Du kannst es ihr sagen, schließlich bist du die Expertin.“
Imani verdrehte erneut die Augen. „Ich kenne die Lady kaum. Sie ist deine Nachbarin“, flüsterte sie.
Ich zuckte mit den Schultern. Was hatte das damit zu tun? Kaum traten wir in Angelicas Wohnzimmer, drehten sich Olivia und Mrs Soames zu uns um.
„Habt ihr ihn gesehen?“, fragte Olivia.
Imani und ich sahen uns an. Sie hob eine Augenbraue, ich schnaubte. „Okay.“ Ich hasste es, die Überbringerin schlechter Nachrichten zu sein, wandte mich aber trotzdem an Olivia und Mrs Soames. „Dort gibt es definitiv einen Geist und er war schrecklich – genau wie Sie ihn beschrieben haben. Wir wissen aber nicht, wie wir ihn loswerden können, also können Sie gern heute Nacht hier bleiben.“
„Oh, vielen Dank, Lily.“ Sie stand auf. „Aber ich habe keine Sachen dabei.“
„Glauben Sie, Sie könnten dem Geist trotzen und mit Imani zurückgehen? Sie hat überhaupt keine Angst und kann bei Ihnen bleiben, während Sie Ihre Tasche packen. Sie hat gesagt, dass Geister uns nichts anhaben können, also sollten Sie in Sicherheit sein.“ Ich beneidete Mrs Soames nicht. Ich würde nie wieder in dieses Haus gehen – egal, wie viele Augenbrauen Imani hochziehen würde.
Mrs Soames wurde blass. „Ich weiß nicht, ob ich das kann.“
„Alles wird gut. Versprochen.“ Imani trat neben Mrs Soames und hakte sich bei ihr unter. „Wir machen das zusammen und es wird auch nicht lange dauern. Wenn der Geist Sie wieder anschreit, ignorieren Sie ihn einfach – er kann Ihnen nichts tun.“
Mrs Soames holte tief Luft und straffte die Schultern. „Okay. Ich schaffe das. Ich bin fünfundachtzig, Jahre alt, verdammt noch mal, und kein Geist wird mich davon abhalten, meine Sachen zu packen.“ Sie nickte fest entschlossen und verließ mit Imani das Haus.
Olivia sah mich fragend an. „War da wirklich ein Geist?“
Ich nickte. „Er war hässlich, behaart, dick, kalt und sehr laut.“ Ich erschauderte. „Ich habe nie an Geister geglaubt, aber jetzt kenne ich die Wahrheit. Und ich bin nicht wirklich glücklich darüber.“ Ich ruckte mit dem Kopf herum, als mich ein Frösteln und das Gefühl überkamen, dass mich jemand beobachtete. Olivia berührte meine Schulter und ich zuckte zusammen. „Oh mein Gott! Mach doch nicht so was!“
Sie kicherte. „Tut mir leid, Lily. Du hast also wirklich etwas gesehen?“
Ich verzog das Gesicht und sah sie an, als würde ich an ihrer Intelligenz zweifeln. „Ernsthaft, Liv, was habe ich denn gerade gesagt? Das war kein Scherz.“
Sie biss sich auf die Unterlippe. „Tut mir leid. Ich dachte, du wolltest ihr nur einen Gefallen tun.“
„Leider nein. Geister existieren. Aber warum sollte er jetzt auftauchen, wo sie doch schon seit Jahren in Frieden dort lebt? Das ist wirklich seltsam.“ Ich würde später definitiv keinen Schlaf mehr finden. Vielleicht sollte ich meine Nachttischlampe anlassen. Obwohl … Das Licht in Mrs Soames‘ Haus hatte diesen Geist nicht daran gehindert, aufzutauchen. Was, wenn ihm einfiel, dass es keinen Spaß machte, allein in einem Haus zu sein und niemanden zu erschrecken, und er einfach zu uns kam? Ich schnappte mir mein Telefon und rief Angelica an.
„Ja, Liebes?“
„Hallo. Ähm, kommst du bald nach Hause?“
„Ich bin in etwa fünfzehn Minuten da. Warum?“
„Wir haben einen Übernachtungsgast – Mrs Soames von gegenüber und ich habe mich gerade gefragt, ob du vielleicht einen Geisterabwehrzauber kennst.“
„Einen was?“
„Einen Geisterabwehrzauber, damit keine Geister ins Haus kommen.“
„Es gibt keine Geister, Lily. Und warum bleibt Mrs Soames bei uns?“
„Weil es einen Geist in ihrem Haus gibt, und der ist ziemlich hässlich und laut. Imani und ich sind rübergegangen und haben ihn mit eigenen Augen gesehen.“
Ich erschauderte erneut.
„Okay, Lily. Ich komme nach Hause und richte eines der Schlafzimmer im ersten Stock für Mrs Soames ein. Ich weiß, dass du momentan nicht auf deine Magie zurückgreifen kannst, also warte einfach ab. Ich bin gleich da.“
„Danke.“
Ich legte in dem Moment auf, als Imani und Mrs Soames durch die Tür hereinkamen. Die alte Dame trug eine Tasche und ein Kopfkissen, während Imani in der einen Hand einen Koffer und in der anderen einen großen Vogelkäfig hielt. Ach ja, Mrs Soames hatte einen alten Kakadu … einen sehr lauten Kakadu. Das würde lustig werden … oder auch nicht. Und was, wenn der Geist hierher käme?
Ich erklärte Mrs Soames, dass Angelica bald nach Hause kommen und ein Zimmer für sie herrichten würde. Nach der großen Anstrengung während des Zauberns am Nachmittag und dem Schrecken des Gespenstes am Abend übermannte mich plötzlich die Müdigkeit und ich konnte kaum noch die Augen aufhalten. Also verabschiedete ich mich von den anderen und ging ins Bett. Zu meiner großen Überraschung schlief ich sofort ein. Zum Glück, denn ich würde den Schlaf brauchen.

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