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Killerhexe in Westerham—Paranormale Untersuchungsbehörde 6 (E-book)
Killerhexe in Westerham—Paranormale Untersuchungsbehörde 6 (E-book)
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⭐⭐⭐⭐⭐"
Ich habe alle Bücher der Reihe verschlungen!!
Dieses war besonders spannend! Bin schon auf die nächsten Bücher der Reihe gespannt!"-Nabiha El-Haija
Ein Superstar kommt in die Stadt … und ein Mord.
Bei einem gewöhnlichen Fotoauftrag lernt Lily den gut aussehenden Filmstar und Hexer Jeremy Frazer kennen, doch die Freude wird getrübt, als sie eine Frau fotografiert, die vor vielen Jahren ermordet wurde. Als ein neues Mordopfer mit denselben Verletzungen auftaucht, schaltet sich die Polizei ein und verhaftet Jeremy kurzerhand wegen des Mordes. Wie kann der freundliche, hilfsbereite, charismatische Mann, den Lily bei der Arbeit kennengelernt hat, ein kaltblütiger Mörder sein?
Dann verschwindet Jeremys Anwalt, und der Filmstar bittet Lily, ihm zu helfen, und schwört, dass sie die Einzige ist, der er vertraut. Obwohl Lily keine Ahnung hat, warum er glaubt, dass sie ihn retten kann, nimmt sie den Auftrag an. Als sie und Jeremy sich näher kommen, überkommt Will die Eifersucht, und er wendet sich von ihr ab. Aber ist es wirklich Eifersucht, oder kann er etwas sehen, das sie nicht wahrnimmt?
Riskiert Lily ihr Glück mit Will, um einem Serienmörder zu helfen, seinen Namen reinzuwaschen, oder ist sie die einzige Hoffnung, die ein unschuldiger Mann hat, um Gerechtigkeit zu finden? Und was ist mit Jeremys Anwalt passiert?
⭐⭐⭐⭐⭐ "Spannend geschrieben und ich freue mich schon auf das nächste Band der Reihe."—Nic
Main Tropes
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- Amateur sleuth
- Witches
- Quirky characters
- English village setting
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Wenn Glück ein Schokoladensoufflé war, dann war dies hier Traurigkeit. Ich starrte in meine leere Souffléschale. Alles weg. Verschwunden. Kaputt. Finito. Fini. Ich seufzte. Mir blieben nur zwei Möglichkeiten, mehr davon zu bekommen: Entweder würde ich noch eines bestellen – und total verfressen wirken – oder ich müsste die spärlichen Schokoladenreste auslecken, wofür man mich wahrscheinlich aus dem Ritz werfen würde.
Will lachte leise und seine wunderbaren Grübchen blitzten mich von der anderen Seite des Tisches aus an. Er sah in seinem persisch-blauen Anzug mit weißem Hemd und grauer Krawatte einfach fantastisch aus. Das Ritz hatte gewusst, was es tat, als es einen Dresscode eingeführt hatte. „Bevor ich dich getroffen habe, wusste ich nicht, dass ein Dessert einer Frau das Herz brechen kann.“
„Nun, jetzt weißt du es.“ Ich setzte meine ernsthafteste Miene auf. „Es gibt sogar einen Namen dafür. Dessertophobie.“
„Klingt ernst.“
„Das ist es auch. Das einzige Heilmittel ist ein weiterer Nachtisch.“ Ich nickte weise.
„Nun, dann bin ich tatsächlich in der Lage, dein Leiden zu heilen. Ich bestelle dir einfach noch einen.“
Ich lächelte. „Du bist der beste Freund aller Zeiten, aber es ist schon in Ordnung. Meine Augen sind größer als mein Magen und mir würde wahrscheinlich nur übel werden. Aber falls wir in dreißig Minuten immer noch hier sitzen, kannst du gerne noch einmal fragen.“
Er grinste und seine blauen Augen strahlten vor Glück. „Betrachte es als erledigt.“
Wie hatte ich es nur geschafft, an einen so gut aussehenden, freundlichen, fürsorglichen und fähigen Mann zu geraten? Im Stillen dankte ich dem Universum.
Nachdem wir das Abendessen beendet hatten, war es an der Zeit, das zu tun, wofür wir eigentlich hergekommen waren. Mein Lächeln verschwand und ich öffnete meine Handtasche. „Ich sollte so langsam anfangen.“
Sein Lächeln verblasste. „Willst du nicht noch einen Moment deinem Dessert nachhängen?“
Ich schüttelte den Kopf. „Nicht einmal ein Schokoladensoufflé macht das hier einfacher.“ Das waren Worte, von denen ich nie gedacht hätte, dass ich sie sagen würde. Schließlich hatte mich bisher Schokolade in jeder Lebenslage ziemlich gut getröstet. Ich beugte mich vor und flüsterte: „Ich werde jetzt meinen Unauffälligkeitszauber sprechen.“
Er griff nach meiner Hand und sah mir tief in die Augen. „Viel Glück. Vielleicht gehen wir danach im Green Park spazieren und beobachten die Eichhörnchen.“
Will kannte mich so gut. Eichhörnchen würden mich garantiert aufheitern. Diese Dinger mit den flauschigen Schwänzen, die herumflitzten, als hätte jemand auf die Schnelllauftaste gedrückt, waren einfach zu niedlich.
„Danke“, meinte ich lächelnd, bevor ich ein wenig Magie aus dem Strom der Macht schöpfte und meinen Zauberspruch murmelte. Dann zog ich mein Handy aus der roten Clutch. Wir saßen direkt an den Fenstern, die die Größe von Türen hatten und von schweren Vorhängen umrahmt wurden. Der prachtvolle Raum strahlte puren Reichtum aus. Die hohen Decken waren mit dem Fresko eines wolkenverhangenen Himmels und bronzenen Kronleuchtern geschmückt, die Seiten zierten Wandleuchter und Statuen in gewölbten Wandnischen, was dem Saal mehr als nur den Hauch französischer Schlösser verlieh.
Ich könnte zunächst ein paar Fotos von unserem Platz aus machen, aber dann müsste ich aufstehen und umherlaufen, weil die Personen an den anderen Tischen aus dieser Perspektive zu klein wären. Ganz zu schweigen davon, dass ich meine Eltern nicht eindeutig erkennen könnte, wenn sie mit dem Rücken zu mir saßen.
Ich atmete tief durch und unterdrückte die beunruhigende Mischung aus Angst und Vorfreude, die mein Schokoladensoufflé auf höchst unangenehme Weise freizusetzen drohte. Ich sehnte mich nach diesen Momenten, in denen ich meine Eltern in einem Standbild aus der Vergangenheit festhielt. Aber mein Talent war auch ein Fluch. Die große Freude, sie wiederzusehen, währte immer nur kurz und wurde stets von der erdrückenden Erkenntnis gefolgt, dass sie nicht wirklich da waren. Meine Finger könnten sich bis in die Ewigkeit ausstrecken und würden immer nur ins Leere greifen.
Doch wir konnten nur mithilfe meines Talents das Rätsel um ihr Verschwinden lösen, was uns wahrscheinlich zur Regula Pythonissam führen würde. Bei dieser Vereinigung handelte es sich um eine Gruppe von Hexen, die hinter mir her und indirekt in die jüngsten Verbrechen in Westerham verwickelt war. Nun wollten wir herausfinden, welches Ziel sie wirklich verfolgten, bevor noch mehr Menschen getötet wurden. Doch ich bezweifelte, dass es einfach werden würde. Tatsächlich fühlte es sich so an, als würden wir ihnen immer einen Schritt hinterherhinken.
Ich stand auf und wedelte mit dem Arm in der Luft herum. Niemand drehte den Kopf in meine Richtung, nur Will hob eine Augenbraue. „Was machst du da?“
„Ich vergewissere mich, dass mein Unauffälligkeitszauber funktioniert. Ich bin irgendwie immer schrecklich nervös, wenn ich ihn benutze. Es ist schwer zu glauben, dass niemand bemerkt, wenn ich etwas Verdächtiges tue.“ Ich hielt mein Handy hoch, schaltete die Kamera-App ein und sagte: „Zeig mir meine Eltern vor zehn Jahren beim Mittagessen.“
Ich schwenkte das Telefon hin und her, um von einem Ende des Raumes zum anderen sehen zu können. Einige Tische, die in Echtzeit besetzt waren, wurden mir als leer angezeigt und an einigen, die eigentlich leer waren, saßen plötzlich Leute. Ich konnte meine Eltern an keinem der umstehenden Tische sehen, also trat ich langsam von unserem Platz weg und bahnte mir einen Weg durch das Restaurant, wobei ich mir im Vorbeigehen jeden Tisch auf dem Display meines Handys ansah. Ich wich im letzten Moment einem Kellner aus und entging nur knapp einer totalen Katastrophe. Huch, ich musste vorsichtiger sein.
An einem Tisch zu meiner Linken ertönte das Lachen einer Frau wie aus dem Maschinengewehr. Sie klang wie eine betrunkene Ziege – oder zumindest so, wie ich mir vorstellte, dass eine betrunkene Ziege klingen würde. Ich drehte mich um und schaute durch mein Telefon auf ihren Tisch. Wer auch immer an dem Tag dort gesessen hatte, als meine Eltern in diesem Restaurant gewesen waren, war genauso vulgär gewesen, jedoch auf eine andere Art: Ein Mann Mitte dreißig mit dunklem, strähnigem Haar unterhielt sich gerade mit zwei anderen Geschäftsleuten. Sein Mund stand offen und das halb zerkaute Essen war zu sehen. Ich würgte und drehte mich hastig um. Vielen Dank, Universum. Was für ein großartiger Moment, den ich da eingefangen hatte und …
Stopp!
Ich riss mich zusammen und konzentrierte mich wieder. Jetzt war nicht die Zeit, um sich ablenken zu lassen. Ich schlängelte mich zwischen zwei weiteren Tischen hindurch und blieb dann abrupt stehen. Mein Atem stockte, mein Herz raste. Dort saßen sie mit drei anderen Personen – einer wunderschönen, zierlichen, brünetten Frau, die vielleicht Japanerin war, einem Mann und einem Mädchen im Teenageralter, die mir den Rücken zuwandten.
Meine Mutter starrte mit gerunzelter Stirn über den Tisch hinweg zu dem Mann, dessen Gesicht ich nicht sehen konnte, und hörte ihm wahrscheinlich gerade zu. Die Lippen meines Vaters waren zusammengepresst, seine Miene verriet Missbilligung. Aber warum? Die Japanerin sah meine Mutter mit traurigen Augen an. Was ging da vor sich? Ich machte mehrere Aufnahmen, bevor ich auf die andere Seite des Tisches ging, um den Mann besser sehen zu können.
Ich schnappte nach Luft und mein Herz pochte. Das Rauschen des Blutes im Kopf war ohrenbetäubend. Auf. Keinen. Fall. Ich blinzelte mehrmals. Aber nein, ich hatte richtig gesehen.
Neben einem griechisch aussehenden Mann Mitte vierzig saß niemand anderes als die jüngere Version von Piranha.
Meine Eltern aßen gemeinsam mit Agentin Lam – bevor sie Agentin geworden war – und … mit ihren Eltern?
Obwohl meine Gedanken in dem vergeblichen Versuch durcheinanderwirbelten, der Situation einen Sinn zu geben, gelang es mir, ein paar Fotos zu schießen. Die Teenager-Ausgabe von Lam war keine finster dreinblickende Narzisstin. Sie hatte die Hand auf den Arm ihres Vaters gelegt und in ihren dunklen Augen war Besorgnis zu erkennen. Ich wusste, dass diese Szene nicht ihren gesamten Charakter widerspiegelte, aber wie war sie von diesem unschuldig aussehenden Teenager zu der hasserfüllten Psychopathin geworden, mit der wir es nun zu tun hatten?
Und warum waren sie mit meinen Eltern in diesem Restaurant? Hatte Piranha die ganze Zeit gewusst, wer meine Eltern waren? Wenn dem so war, gab es keinen Zweifel mehr daran, dass sie die ganze Zeit hinter mir her gewesen war. Aber warum war ich dann noch am Leben? Und warum hatte man mich nicht entführt? Sie hatte schließlich viele Gelegenheiten gehabt.
Ich seufzte und streckte die Hand nach der Schulter meiner Mutter aus. Mein Atem ging stoßweise. Ich war nur ein paar Zentimeter von ihr entfernt. Das Bedürfnis, sie zu berühren, übermannte mich. Der Druck in mir dehnte sich bis zum Bersten aus. Ich konnte es nicht länger ertragen und obwohl ich wusste, dass es mir letztendlich das Herz brechen würde, legte ich die Hand auf ihre Schulter. Sie war … warm und fest. Meine Augen wurden immer größer.
„Kann ich Ihnen helfen, Miss?“
Ich zuckte zusammen und zog die Hand zurück, dann senkte ich mein Telefon. „Oh mein Gott, es tut mir so leid. Ich habe Sie mit jemandem verwechselt.“ Ich spürte, wie ich rot wurde, und blinzelte die Tränen zurück.
Die ältere Frau mit dem weißen, dauergewellten Haar und dem runden Gesicht sah meiner Mutter überhaupt nicht ähnlich. Verdammt. Ich war so dumm. Was zum Teufel hatte ich mir nur dabei gedacht?
Sie lächelte mich freundlich an. „Kein Problem.“ Dann drehte sie sich wieder um und ihre Tischnachbarin, eine andere großmütterlich wirkende Frau, schenkte mir ein leichtes Lächeln, bevor sie sich wieder ihrem Mittagessen zuwandte.
Nun, der Bann der Unauffälligkeit war gebrochen – zumindest bei diesen Frauen. Außerdem hatte ich bekommen, was ich wollte. Eigentlich hatte ich viel mehr bekommen, als ich wollte. Es war Zeit, zu meinem Tisch zurückzukehren.
Will stand auf, als ich näher kam. Seine schwachen Stirnfalten verwandelten sich zu tiefen Furchen, während er mich taxierte. „Ich habe bereits bezahlt. Wie wäre es mit einem Spaziergang?“
Ich nickte nur, da ich mich nicht traute zu sprechen. Er war so rücksichtsvoll und kannte mich besser, als ich dachte. Mir die Möglichkeit zu geben, möglicherweise in einem Park zusammenzubrechen, wo es nicht allzu viele Leute bemerken würden, war ein Geschenk. Selbst mit einem Unauffälligkeitszauber stand das Weinen in einem Nobelrestaurant nicht auf meiner To-do-Liste.
Ich zog meinen Mantel an und schnappte mir meine Tasche. Will dagegen reichte sein Sakko. Als echter Engländer trug er erst einen Mantel, wenn die Temperaturen unter zehn Grad Celsius fielen. Er nahm meine Hand und führte mich hinaus in das Gewühl der Fußgänger, die unter dem grauen Himmel umher eilten.
Eine kühle Oktoberbrise stupste die gelb-roten Blätter von den Ästen und wirbelte sie durch die Luft, bevor sie schließlich zu Boden fielen. Eines landete direkt vor meinen Füßen. Ich trat darauf und grinste angesichts des befriedigenden Knirschens. Will drückte meine Hand und wir lächelten uns kurz an. Obwohl ich traurig war, versuchte ich, das Glück in diesem Moment zu finden. Und wenn das Universum großzügig gestimmt war, könnte ich vielleicht einige dieser Momente aneinanderreihen. Doch mein Quantum war für den Tag sicherlich bereits aufgebraucht, da ich gerade ein köstliches Essen und ein romantisches Date mit dem Mann meiner Träume genossen hatte.
Wir betraten den Green Park und schlenderten den mit Laub bedeckten Weg entlang. Eichhörnchen huschten zwischen den Bäumen hin und her und kletterten die Stämme hinauf. Sie waren so verdammt süß. „Ich will ein Eichhörnchen.“
Will lachte. „Ich glaube nicht, dass Angelica es gefallen würde, wenn ein Eichhörnchen ihr Haus ins Chaos stürzt.“
„Aber sie sind so niedlich. Sie sehen aus, als liefen sie die ganze Zeit im Schnelldurchlauf. Wie schnell mögen wohl ihre Herzen schlagen?“
„Etwa zweihundertachtzig Schläge pro Minute, je nachdem, was sie gerade tun. Ein Eichhörnchen im Winterschlaf hat nur eine Herzfrequenz von etwa fünf Schlägen pro Minute.“
„Wow, woher weißt du das?“
„Ich habe in der Schule einmal ein Referat über sie gehalten. So gerne ich dich auch weiter über unsere pelzigen kleinen Freunde aufklären würde, ich muss wissen, was da drin passiert ist. Du hast nicht gerade glücklich ausgesehen, als du zurückkamst. Hast du sie gesehen?“
Wie würde er auf die Nachricht von Danas Anwesenheit reagieren? Hegte er noch immer Gefühle für sie? Okay, er hatte mir gesagt, dass dem nicht so wäre, aber manchmal belogen wir uns selbst. Und wie würde er reagieren, wenn er sie so jung und unschuldig, wunderschön und freundlich sah – also mehr wie die Frau, in die er sich damals verliebt hatte?
„Sie haben dort mit einem anderen Ehepaar und deren … Tochter gegessen.“ Ich schluckte. Oh Mann, warum konnte ich kein Eichhörnchen sein? Dann müsste ich nichts anderes tun, als Nüsse sammeln. Das klang nach einem stressfreien Lebensstil.
„Und?“
„Das Gespräch wirkte angespannt.“ Ich sah zu ihm auf. Wie konnte ich sagen, was ich sagen musste?
„Was ist los, Lily? Bist du traurig, weil du sie gesehen hast?“
Meine Nase kribbelte und ich schluckte diesen dummen Kloß im Hals hinunter. „Ich habe die Hand ausgestreckt, um meine Mutter zu berühren, aber stattdessen eine alte Dame belästigt.“
Er zuckte zusammen. „Das tut mir leid.“ Er drückte wieder meine Hand. „Wie hat sie reagiert?“
Ich zuckte mit den Schultern. „Sie war wirklich sehr freundlich und hat sich nicht einmal beim Kellner über mich beschwert.“
„Immerhin.“ Er lächelte, wurde dann aber wieder ernst. „Ich habe das Gefühl, dass da noch etwas anderes ist. Lass mich die Fotos sehen.“ Er streckte die Hand aus.
„Ähm, warum gehen wir nicht irgendwo hin, wo wir ungestört sind, bevor du sie dir ansiehst?“
Er sah mich skeptisch an, zuckte dann aber mit den Schultern. „Okay. Wenn du darauf bestehst. Komm mit.“ Er drehte sich um und wir gingen den Weg zurück, den wir gekommen waren. Wenigstens lagen die Toiletten an diesem Ende des Parks. Will murmelte etwas und bei dem vertrauten Kribbeln seiner Magie stellten sich mir die Nackenhaare auf. Hm, nun, wo ich darüber nachdachte, versprühte seine Magie ein gewisses Gefühl – sie war warm und tröstlich mit einem Hauch von Aufregung und einer brodelnden Unterströmung der Macht. Konnten andere Hexen den Unterschied in der Magie erkennen?
„Ein Unauffälligkeitszauber?“, fragte ich.
„Ja. Nur für den Fall, dass uns jemand auf die Toilette gehen sieht und sich wundert, warum wir nicht wieder herauskommen. Hier draußen essen ein paar Leute zu Mittag, also werden sie wahrscheinlich eine Weile nirgendwo hingehen.“
„Okay.“
Wir erreichten das Toilettenhäuschen und Will ließ meine Hand los. „Treffen wir uns bei Angelica?“
„Klingt gut. Bis gleich.“
Wir küssten uns flüchtig und betraten das kleine Gebäude. Es gab keine ständig als defekt markierte Kabine, weil die Räumlichkeiten dafür zu klein waren, aber das spielte keine Rolle. Ich ging in die einzig vorhandene Toilette, schloss aber nicht ab. Dann zählte ich langsam bis zwanzig, um Will Zeit zu geben, in den Empfangsraum zu gelangen und mir aus dem Weg zu gehen. Ich ging zwar nicht davon aus, dass etwas Schlimmes passieren würde, wenn zwei Leute gleichzeitig einträfen, aber wir könnten zusammenstoßen, und ich wollte Wills Tag nicht noch mit körperlichen Schmerzen belasten. Was ich ihm zeigen musste, würde schmerzhaft genug sein.
Als ich ankam, hielt Will mir die Tür des Empfangsraums auf. „Du hast ziemlich lange gebraucht. Musstest du auf der Toilette warten oder wolltest du dich davor drücken, mir die Fotos zu zeigen?“
„Nein und nein. Ich habe dir nur genug Zeit gelassen, mir aus dem Weg zu gehen. Obwohl du dir vielleicht wünschst, ich hätte mich gedrückt, nachdem du die Bilder gesehen hast.“
Ich ging an ihm vorbei in den Flur und machte mich auf den Weg ins Wohnzimmer. Er schloss die Tür und folgte mir.
Als wir nebeneinander auf einem der Chesterfields Platz genommen hatten, holte ich mein Handy aus der Tasche und entsperrte es. Dann rief ich die Foto-App auf und klickte auf eines der Bilder, die Dana und ihren Vater zeigten. „Hier.“
Seine Finger berührten meine, als er das Telefon nahm, aber das war nicht der Grund für mein Herzklopfen. Was, wenn er noch immer Gefühle für sie hatte? Was, wenn er sie noch liebte? Ich suchte sein Gesicht so intensiv nach Hinweisen ab, dass ich wahrscheinlich wie eine verzweifelte Psychopathin aussah. Zum Glück für mich – oder vielleicht auch nicht – reagierte er quasi sofort.
Seine Augen weiteten sich und er holte tief Luft, während er den Bildschirm anstarrte. Ich starrte ihn an. Er vergrößerte das Bild und starrte noch länger darauf. Dann zog er die Stirn in Falten. Ich schluckte. In diesem Moment hätte ich das Talent des Gedankenlesens wirklich gut gebrauchen können. Fragte er sich gerade, was zum Teufel Dana und ihre Eltern mit dem Verschwinden meiner Eltern zu tun hatten? Oder dachte er, dass Dana im Teenageralter viel schöner gewesen war, als er sie in Erinnerung hatte? Und wünschte er sich, sie hätten sich nicht getrennt? Vermisste er sie, obwohl sie inzwischen eine böse Piranha war?
Schließlich blätterte er durch die restlichen Fotos. Als er fertig war, rief er meine E-Mail-App auf.
„Was machst du da?“
Er sah mich ernst an. „Ich schicke James und mir die Bilder, aber keine Sorge, ich habe die E-Mail so verzaubert, dass nur James und ich sie sehen können. Falls Dana oder ihre Gruppe es irgendwie geschafft hat, unsere E-Mails abzufangen, werden sie diese hier nicht sehen können.“
Ich konnte verstehen, warum James diese Fotos brauchte, aber ich war mir ziemlich sicher, dass Will sie nicht brauchte. Bist du etwa eifersüchtig, Lily? Ja, schuldig im Sinne der Anklage. Oh Mann, ich musste mich zusammenreißen. Wahrscheinlich wollte Will Dana nicht zurück, aber es war ja nicht so, dass er seine Gefühle einfach abstellen konnte. Wahrscheinlich hatte ihn ihr Anblick ein wenig geschockt. Ich war echt eine miese Freundin. „Alles okay?“
Für einen Moment blitzten Emotionen in seinen Augen auf, doch dann waren sie auch schon wieder verschwunden und wurden durch das übliche PUB-Pokerface ersetzt. „Ja, alles okay. Du hast heute gute Arbeit geleistet, Lily. Ich glaube, dass wir mithilfe dieser Fotos herausfinden können, was mit deinen Eltern passiert ist. Bist du sicher, dass es dir gut geht, nachdem du sie wiedergesehen hast?“
Ich zuckte mit den Schultern und antwortete mit möglichst beiläufiger Stimme. „Es ist, wie es ist. Ich komme schon klar.“
„Okay, gut.“ Er stand auf und gab mir mein Handy zurück. „Ich gehe jetzt in die PUB für ein Brainstorming. Vielleicht kann ich ein Treffen mit James arrangieren. Ist das in Ordnung?“
Ähm, nein, das war definitiv nicht in Ordnung. Offensichtlich mochte er sie immer noch viel mehr, als er zugeben wollte. Ich wäre dumm, wenn ich mir keine Gedanken machen würde. Doch es gab nichts, was ich tun konnte. Also schenkte ich ihm ein schwaches Lächeln. „Ja, natürlich. Danke, dass du mich zum Lunch eingeladen hast.“
„Es war mir ein Vergnügen. Wir sehen uns später. Tut mir leid, dass ich so abrupt aufbrechen muss, aber …“
„Ja, ja, ich weiß. Die Arbeit.“ Ich war nicht stark genug, um die Traurigkeit in meinen Augen zu verbergen, also ließ ich alles heraus. Pathetisch war mein zweiter Vorname. „Ich hoffe, du findest, wonach du suchst.“
„Das hoffe ich auch, Lily.“
Und dann war er auch schon weg – ohne unseren üblichen Abschiedskuss.
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